Am 24.08.2017 gab es in der Börse Dresden mit der TUN 2017 die zweite Ausgabe unseres Konfestivals. Zeit für einen Rückblick.
2016 wagten wir den ersten Versuch einer Tagung. Mit ca. 50 Gästen lauschten wir unter freiem Himmel den Speakern zum Thema „Der Soundtrack deines Lebens“. Obwohl es einiges Verbesserungspotenzial gab, bestärkte uns dieser erste Versuch, an dem Konzept weiterzuarbeiten.
So saßen wir fünf von lassesunstun Ende 2016 zusammen und machten uns an die Planung für die zweite Ausgabe. Unser Ziel war klar: Die Tagung soll das zentrale Event von lassesunstun und Leuchtturm unserer Aktivitäten werden. Einmal im Jahr wollen wir all die Menschen zusammenbringen, die auf der Suche nach Inspiration, Austausch und guten Geschichten sind. Wir wollen Menschen zusammenbringen, die sich engagieren und die Engagierte gern unterstützen möchten. Des Weiteren wollen wir unseren Projektteams, die wir ein halbes Jahr begleitet haben, eine Bühne bieten.
Mit der Börse in der Messe Dresden haben wir eine großartige Heimat für das Konfestival gefunden. Nicht nur, dass sie wesentlicher attraktiver ist, als das Wort „Messe“ vermuten lässt, sondern es überzeugte uns vor allem der Einsatz und das Engagement aller Beteiligten. An der Stelle bedanken wir uns vor allem ganz herzlich bei Sebastian Schanz, der maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte.
Am 24.08.17, 9 Uhr öffneten wir die Pforten und die etwa 180 Gäste hatten Gelegenheit bei einem kleinen Frühstück das Gelände zu erkunden.
10 Uhr starteten wir dann mit dem Programm. Als erstes gewährten wir einen Einblick in die Geschichte von lassesunstun und gaben Impulse zum Thema TUN. Anschließend kam unserer Headliner an die Reihe: BARBARA. Per Video-Chat stellten wir der nach wie vor anonymen Künstlerin Fragen. Ihre Antworten kamen per Chat. Das Ganze war eine technische Herausforderung. Aus diesem Grund hatten wir einen Techniktest bereits am Vortag durchgeführt, der wunderbar klappte. Bei der Umsetzung konnten wir uns auf unseren Technikpartner PMS verlassen. Zur Konferenz ging es etwas holprig los, besserte sich dann allerdings. Das Publikum hatte ebenfalls die Möglichkeit, BARBARA Fragen zu stellen. Ehrlich gesagt, hatten wir während der Vorbereitung ganz schön Bammel, ob alles klappen würde. Im Nachhinein können wir aber sagen: Es hat sich gelohnt!
Nach BARBARA hieß es Bühne frei für unsere Projektteams. In einem abgewandelten Pecha-Kucha-Format hatten alle acht Teams die Möglichkeit, sich, ihre Idee und ihren Weg vorzustellen. Dafür erhielten sie von uns 10 Fragen, die sie in ihrem Impuls beantworten mussten. Der Clou war, dass jeder nur 20 Sekunden pro Frage bzw. Folie bekam. Nach exakt 20 Sekunden klickten wir unerbittlich weiter. Neben der großen Bühne für ihre Idee, gab es als zusätzliche Motivation Startkapital für eine Crowdfunding-Kampagne von unserem Partner 99funken.
Nach dem ersten Input konnten sich die Teilnehmer bei einem vielfältigen Mittagsangebot stärken und die Eindrücke besprechen. Vielen Dank an Robert von Smoked Barbecue, der das gesamte Catering koordiniert hat.
Nach dem Mittag nahmen uns Heike und Matthias Quendt auf eine unterhaltsame Reise durch ihr Leben mit. Sie zeigten, wie sie Umbrüche und gravierende Veränderungen als Chancen begriffen und ergriffen haben. So sind sie beispielsweise nach der Wende mit einem Trabi ohne Windschutzscheibe durch die USA – in das Herz des „Klassenfeinds“ – gefahren. Klasse waren ihre Ausflüge „außerhalb des Protokolls“. So wollte Matthias Quendt des Öfteren noch eine Anekdote berichten, was seine Frau in arge Zeitnöte brachte. Ihr Impuls war lehrreich und unterhaltsam.
Die zweite Speakerin des zweiten Slots war Mandy Pearson. Sie berichtete von ihrer Zeit bei Facebook während der Anfangsphase, von den Schwierigkeiten aufgrund der Entfernung und warum sie mit ihrer Familie wieder nach Deutschland zurückkehrte. War der vorherige Vortrag vor allem witzig, berührte ihre Geschichte. Sie entschied sich ganz bewusst, nach Deutschland zurückzukehren, um in schweren Stunden bei ihren Großeltern zu sein. Letztlich sollte man vor allem auf sein Herz hören.
Nach Mandys Vortrag gabs Törtchen und Kuchen. Hier gilt unser Dank vor allem André von der Bar der Korrekten, der die gesamten Getränke koordiniert hat.
Nach der Pause gings mit dem Berliner Filmemacher und Freizeit-Rapper Arseny Kanifel weiter. Er berichtete, wie er während eines Austauschjahrs in China die Rap-Combo Feichang Fresh gründete, die auf Chinesisch rappt. Für Feichang Fresh gings anschließend quer durch die chinesische TV- und Internet Landschaft. Nach einiger Zeit bemerkte er, wie die semiprofessionellen Videos andere Chinesischlernende motivierten, sich mit der Sprache und Kultur auseinanderzusetzen. Zurück in Deutschland baute er die größte Wissens- und Austauschplattform für China-Interessierte auf: Sinonerds. Sein Vortrag machte deutlich, dass es sich lohnt, einfach mal etwas zu wagen und zu TUN.
Den zweiten Part bestritten David Stumpp und Bart Bouman. Gemeinsam mit ihrem dritten Freund Jakob wanderten sie vom Bodensee an die französische Atlantikküste. Allerdings durften sie – wie die drei berühmten Affen – jeweils abwechselnd nichts sehen, hören und sprechen. Begleitet wurden sie während ihrer Tour von einem Kamerateam. Aus der Reise wurde schlussendlich der Film Drei von Sinnen. Was als Geistesblitz nachts um drei begann, endete in einem großen Abenteuer, dessen Erfolg alle drei vollkommen überraschte. Ihre Geschichte zeigte wieder einmal, dass Großes aus einem kleinen, vorsichtigen ersten Schritt entstehen kann.
Alle Impulsvorträge wurden mittels Graphical Recording vom Himbeerspecht für die Nachwelt festgehalten. Dankeschön Liane!
Nach so viel Input und Sitzen brachten wir das Publikum in Bewegung und Austausch. Wir gingen mit allen nach draußen und „spielten“ ein paar Runden unbox each other. Zunächst sind alle in vorgegeben Schubladen. Wir ließen die Leute in Alterskohorten antreten. Anschließend stellten wir verschiedene Fragen wie „Wer ist auf dem Dorf aufgewachsen?“ oder „Wer hat schon einmal ein Leben gerettet?“. Alle Personen, auf die die Frage zutrifft, kamen in die Mitte. Es geht darum, die Gemeinsamkeiten von Menschen hervorzuheben und die Schubladen, in die wir alle stecken, zu öffnen. Es gilt die Vielfalt zu feiern. Wir sollten herausfinden, was uns verbindet, nicht was uns trennt. Diese wunderbare Aktion hatte sich ein dänischer TV-Sender ausgedacht.
Großer Dank geht an unsere zahlreichen Helfer, ohne die unsere Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Nach dem Tagungsteil leiteten wir ab 18 Uhr in den Abend mit zahlreichen Angeboten und Aktionen über:
Geschmacksprobe gefällig? Wir haben gemeinsam mit Subkultan unsere Leute gefragt – „Was wünschst du dir von Dresden?“
Listen to Folge 005 – TUN 2018 bylassesunstun on hearthis.at
Zum Schluss bleibt uns noch der Dank bei allen Partnern, Helfern und natürlich allen Geld- und Sachsponsoren. Wir sehen uns nächstes Jahr!
Für die Freunde des Bewegtbildes hier noch das offizielle Video: